Ein wahrlich filmreifes Spektakel heute: unüberhörbar „bellt“ unsere Telenot Alarmanlage los. Um kurz vor zehn am Abend ist plötzlich die ganze Straße wach, mehrere Nachbarn kommen aufgeregt heraus gelaufen. Zum ersten Mal seit etwa einem Jahr Betrieb unserer Telenot Alarmanlage gab es eine aktive Alarmmeldung – und daraufhin ein paar aufgeregte Szenen und sogar Tränen. Das wichtigste ohne unnötige Dramaturgie jetzt aber: es war kein Einbrecher daran beteiligt!
Was genau ist passiert?
Genau am 21. Geburtstag meiner großen Tochter heult die Sirene unserer Alarmanlage los, als wir gerade bei in unserer Lieblings Suhi-Bar 15 km entfernt von zu Hause sitzen. Davon bekommen wir allerdings erst mal gar nichts mit, da nämlich mein gutes iPhone keine Akku-Power mehr hat und kurzzeitig den Geist aufgibt (handyfreie Zeit zum Geburtstag zwangsläufig).
Erst als wir wieder im Auto sitzen und das Handy neuen Saft bekommt, poppen plötzlich viele Nachrichten und entgangene Anrufe auf. Gleichzeitig klingelt das Telefon, der Wachdienst ist dran: „Bei Ihnen zu Hause gibt es einen Alarm. Die Polizei ist schon vor Ort.“ Uff, das sitzt. Intuitiv gebe ich etwas mehr Gas und meine drei Kinder im Auto sind ganz aufgeregt bzw. neugierig.
Als wir endlich am Haus ankommen, sehen wir schon von weitem die reflektierenden Westen der Polizisten. Professionell und auch sehr nett „empfangen“ sie uns und befragen uns auch sogleich zu bestimmten Situationen rund ums Haus. Bei der Außenbegehung hatten die beiden Polizisten bereits alle Fenster rund ums Haus geprüft und dabei nichts Auffälliges gefunden. Auf den später ausgelesenen Kameraaufzeichnungen unserer Hikvision-Außenkameras kann man auf den Originalbildern in feinster HD-Auflösung erkennen, wie die beiden Wachmänner (oh, politisch heisst es: auch eine Wachfrau war dabei ;-)) mit ihren Taschenlampen gezielt ums ganze Haus herum kontrollieren:
Die Alarmanlagen Sirene (Außensignalgeber) gibt laut unserer Nachbarn einen wohl wirklich „markdurchdringenden Wumms“ ab, der durch zuckendes, blinkendes Rotlicht begleitet wird. Ist ja für den Ernstfall auch genau das, was gewollt ist.
Durch die gesetzlichen Vorgaben darf in Deutschland eine Alarmanlagensirene übrigens regulär „nur“ drei Minuten losheulen, wusstet Ihr das schon?,
siehe auch meinen anderen Beitrag hier im Blog dazu.
Dieses Gesetzt dient dazu, dass gerade bei minderwertigen Alarmanlagen (oder auch bei Bedienfehlern) die Nachbarn nicht schlimmstenfalls stundenlang durch immer wieder auftretenden Fehlalarme gestört werden.
Die drei Minuten haben bei uns jedenfalls völlig ausgereicht, um Wachdienst, Polizei und Nachbarn vollständig zu „alarmieren“.
Zusammen mit den beiden Polizeibeamten sind wird dann ins Haus hinein und haben uns gefragt, warum und woher der Alarm denn wohl ausgelöst wurde.
Da meine Telenot/ myGekko Anlage seit etwa einem Jahr im Betrieb so zuverlässig läuft wie eine Schweizer Armbanduhr, mussten wir erst einmal nicht von einem Fehlalarm ausgehen. Denn vorher hatte es bisher nicht ein einziges Mal eine Störung oder einen Alarm gegeben.
Beim Inspizieren der einzelnen Räume gab es kurz ein bisschen „Tatort“-Feeling. Alle Räume inklusive des Kellers wurden von den Polizisten sehr gewissenhaft durchsucht. Alles gut am Ende, nichts wurde aufgebrochen. Kein Dieb war im Haus. Erleichterung!
Dann plötzlich die Erleuchtung bzw. des Rätsels Lösung beim nochmaligen Nachschauen und Nachdenken. Allen Ernstes haben drei mit Heliumgas befüllte Geburtstags-Luftballons den Bewegungsmelder im Esszimmer „beunruhigt“ und ihn dann zum Anschlagen gebracht. Irgendjemand hatte die Ballons auf die Fensterbank über der Heizung gestellt; dort haben sich die Gummiballons durch die zirkulierende Heizungswärme quasi tanzend bewegt – und eben einen (dann doch richtigen) Alarm ausgelöst, siehe Foto der Bösewichte:
“Sowas hatten wir auch noch nicht“, lachten die beiden jungen Polizisten, die aber keine Sekunde böse bzw. verärgert waren über diesen doch etwas skurrilen Einsatz.
Außer einem ersten Schreck und den besorgten Nachbarn war also alles wieder gut. Wenn da nicht meine kleine Tochter Marie (10) gewesen wäre, die plötzlich bitterlich zu weinen begann. Die ganze Anspannung am Abend (eigentlich es auch eh schon viel zu spät für sie) war dann doch etwas zu viel für sie. Unser großes Geburtstagskind Lara hat sie dann ganz lieb getröstet und auch die Polizisten waren extrem einfühlsam und haben sich noch eine kurze Runde mit Marie unterhalten. „Also, ich will dann kein Polizist werden“, verabschiedete sie sich von den extrem sympathischen und hilfsbereiten „Freunden und Helfern“ – und die drei ??? als Hörspiel gab es heute quasi live in unserem Haus.
Abschliessend noch zwei Punkte, die ich gerne erwähnen möchte:
1. Die Telenot Alarmanlage gehört nachweislich zu den allerbesten im Markt, wenn es nicht sogar die beste ist. Auf jeden Fall ist sie der Mercedes unter den smarten Alarmanlagen. Aber: eigentlich dachte ich, dass gerade die hoch entwickelten und technologisch ganz weit vorne stehenden Bewegungsmelder nahezu fehlerfrei und sensorisch hoch intelligent detektieren = anschlagen und ein Luftballon 🎈das nicht verursachen kann. Nach etwas Recherche aber muss ich mich korrigieren. Die Anlage musste im konkreten Fall Alarm schlagen, es gibt neunmal Einzelfälle, bei denen auch die hochentwickeltste Technik nicht 100%ig richtig selektieren kann und im Zweifel dann gelten muss: safety first.
Meine acht verbauten Telenot Comstar Vayo Pro Dual B10 Bus Bewegungsmelder mit der eigenen Entwicklung „XTRAP-Technologie“ (Extended Threshold Regulated Algorithm with Powermanagement) bieten eine von den Errichtern bestätigte exzellente Falschalarmsicherheit. Es sind wirklich intelligenten Duo Infrarot- und Mikrowellensensoren verbaut, da kann kein einfacher Melder aus dem Baumarkt oder von „günstigen“ Mitbewebern mithalten. Ich werde meinen Alarmalagen-Profi = Errichter ACC Sicherheittechnik aus Essen auch nochmal dazu anrufen morgen und schauen, wie er das beurteilt. Update folgt dann.
+ Das Update am Folgetag ist auch schon da +
Mit Dennis Geitz, dem Junior-Geschäftsführer meines Errichters ACC Sicherheitstechnik, habe ich vorhin telefoniert.
Er hat sich netterweise sogar die Mühe gemacht, mir anschließend noch (s)eine Fach-Erklärung per Mail zukommen zu lassen, hier ist sie:
„Ein ‚normaler’ Bewegungsmelder (BWM) scannt sozusagen regelmäßig den zu überwachenden Raum auf Temperatur und stellt dann fest: im ganzen Raum sind 24 grad. Jetzt dringt eine Person in den gescannten Bereich ein, diese strahlt eine Temperatur von 37 Grad aus. Der MWM erkennt sofort den Temperaturunterschied und löst Alarm aus. Das ganze passiert allerdings auch, wenn man – wie viele Leute es gerne machen – die Fenster bei eingeschalteter Alarmanlage zum Lüften auf Kipp lassen – und eben keine Magnetkontakte an den Fenstern verbaut wurden (diese haben sie aber bei sich im Haus). Der Windzug ist dann kälter als die gescannten 24 Grad, es wird Alarm ausgelöst. Das ganze funktioniert auch gerne mal im Büro, wenn noch ein Thermofaxgerät im Einsatz ist. Das Gerät empfängt nachts ein Fax, es wärmt sich auf und schmeißt dann noch das warme Blatt aus – Alarm.
Die Dual-Bewegungsmelder im Haus arbeiten erst einmal mit dem gleichen Prinzip, Raum-Scan auf Temperatur. Zusätzlich allerdings wird hier auch noch mit kurzen Mikrowellenstrahlen gescannt. Wenn sich jetzt so ein dummer Ballon bewegt, verändert er in der systemischer Scan-Logik seine Position. Erstes Auslösekriterium erfüllt: ein sich bewegender Körper. Jetzt noch Check der Temperaturänderung, bei Ihnen wahrscheinlich durch Thermik der Heizung direkt darunter, warum soll sich sonst der Ballon bewegen. Ergebnis = Falschalarm.
Der BWM hat also absolut korrekt reagiert – zuverlässig wie er soll. Das ist besser so als anders herum. Eine spezielle Form der Wärmedetektion lag vor. Das Gas im Luftballon verhält sich anders als unsere normale, den Ballon umgebende Raumluft (bspw. schneller / langsamer aufheizen bzw. abkühlen) – somit registriert der Melder eine unzulässige Abweichung. Warme Luft bewegt sich zudem bekanntlich nach oben, der Dual-BWM hat gemacht, was er soll.
Übrigens eine kurze Ergänzung eines typisch falschen Wordings bei diesem Thema:
einen Fehlalarm gibt es nicht.
Ein Fehlalarm ist ein Alarm, der fehlt, also nicht vorhanden ist. Die Alarmanlage löst also nicht aus, da der Alarm ‚fehlt‘.
Ein „Falschalarm“ ist das richtige Fachwort,
das ist der Alarm, der fälschlicherweise ausgelöst wird. Der klassische umgangssprachliche Fehlalarm ist also korrekterweise ein Falschalarm.“ Zitat Ende. Vielen Dank!
2. Wie praktisch und systemseitig genau richtig ausgewählt, dass auch meine myGekko App im Auto nach der Sushi-Bar sofort online und ready war, um auch hier die komplette und smart gemachte Übersicht zu allem Wichtigen rund ums Haus zur Hand zu haben. Ohne einen einzigen Ausfall läuft meine myGekko App seit einem Jahr, über die ich auch den Alarmanlagen-Status sehen kann, außerdem z.B. die Kamerabilder dabei habe, alle Rolläden im Haus steuern kann und demnächst noch die neu dazukommende („doorbird“) Videosprechanlage und vieles mehr.
Mein Fazit zum ersten (Fehl)-Alarm meiner Telenot/ myGekko Systemkombination: Zum ersten Mal habe ich heute wirklich leibhaftig gemerkt, dass nicht nur das gute Gefühl für Sicherheit und Smarthome meine Investitionen wert sind, sondern ein wirklich extrem professionelles, zuverlässiges System mit Telenot und myGekko unser Haus bewacht und beschützt – und im Ernstfall wirklich perfekt und intuitiv funktioniert.